Aufbau und Test eines optimierten Teleskopnachführsystems

A. Croci


Zusammenfassung

Für die Guiding-Kamera des Mehrkanal-Spektralphotometer (MEKASPEK) wurde eine thermoelektrische Kühlung entwickelt und realisiert, um die erreichbare Grenzgröße zu verbessern und die Einsatzmöglichkeiten des MEKASPEK zu erweitern. Die thermoelektrische Kühlung arbeitet mit Peltierblöcken, die ihrerseits wassesrgekühlt sind, um zu verhindern, dass ihre Abwärme das Seeing verschlechtert. Durch diese Kühlung wird die Guiding-Kamera auf -18 Grad Clesius gekühlt.

Die Kühlung wird mit einem Thermostaten und einer Sicherungsschaltung geregelt. Der Thermostat ist in der Lage, die Temperatur auf etwa 1,5 Grad konstant zu halten. Der Thermostat versorgt in seiner normalen Betriebsweise die Peltierblöcke mit einer Grund- und einer Regelspannung. Es wurde auch die Möglichkeit ener vereinfachten Betriebsweise mit nur einer Regelspannung vorgesehen. Die Sicherungsschaltung schaltet die Peltierblöcke ab, wenn aus irgendeinem Grund ihre Kühlung ausfällt. Der Thermostat und die Sicherungsschaltung arbeiten sehr zuverlässig, wie umfangreiche Tests zeigten.

Eine weitere Verbesserung des Bildes der Guiding-Kamera läßt sich durch die rechnergesteuerte Einstellung der Verstärkung der Elektronik der CCD-Kamera und des Bildverstärkers erzielen. Dazu wurde ein Digial-Analog-Wandler mit der erforderlichen Ansteuerung in das MEKASPEK integriert.

Mit diesen Maßnahmen wurde eine Verbesserung der Grenzgröße der Guiding-Kamera von etwa 0,5mag bzw. ein Rückgang des Hintergrundrauschens von 23% erzielt, wie Beobachtungen am Wendelsteinteleskop und Labortests zeigten. Dies stellt eine bedeutende Verbesserung der Bildqualität dar und erhöhte deshalb die Anzahl beobachtbarer Objekte beträchtlich.

Weiter wurde ein Algorithmus zur Bestimmung des Seeings entwickelt. Dieser Algorithmus ermöglicht dem Benutzer des MEKASPEK erstmals eine objektive Messung der Größe des Seeing-Scheibchens. Die Kenntnis des Seeings ist wesentlich, um das Signal/Rausch- Verhältnis zu optimieren. Die erreichte Genauigkeit liegt, wie umfangreiche Messungen mit simulierten Sternen zeigten, im Bereich von 15% bis 23%.

Zeitraum:

Durchgefuehrt von Juni 1993 bis Juni 1994.

Literatur:

Croci,C., 1994: Aufbau und Test eines optimierten Teleskopnachführsystems, Diplomarbeit an der Universitäts-Sternwarte München.


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mailto: Karl-Heinz Mantel
Last modified: Mon Nov 27 12:26:48 MEZ 2000